Der Austausch mit unseren verschiedenen Stakeholdergruppen (Anspruchsgruppen) ist entscheidend für uns. Im Dialog mit ihnen machen wir unsere Entscheidungen und unser Handeln transparent, um die Akzeptanz für unsere Geschäftstätigkeit zu erhöhen. Unser Ziel ist es, unterschiedliche Interessen möglichst in Einklang zu bringen, Vertrauen aufzubauen und langfristig zu erhalten.
Dialog auf unterschiedlichen Ebenen
Zu unseren wichtigsten Anspruchsgruppen zählen unsere Belegschaft, viele Unternehmen, die wir beliefern oder mit denen wir eng zusammenarbeiten, verschiedene Patientenkreise, die Merck-Familie als Hauptanteilseignerin, Menschen und Institutionen, die unsere Aktien halten, sowie Firmen, die uns beliefern. Wir führen einen kontinuierlichen Dialog mit diesen Interessengruppen. Den Austausch nutzen wir, um Trends und Entwicklungen in der Gesellschaft und unseren Geschäftsfeldern zu erkennen – und sie bei der Ausgestaltung unserer unternehmerischen Verantwortung zu berücksichtigen.
Unsere Stakeholder
Wir führen regelmäßig eine systematische Wesentlichkeitsanalyse durch, die uns Anhaltspunkte zu Stakeholder-Erwartungen gibt. Auf diese Weise identifizieren wir die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Themen, die für unsere Anspruchsgruppen bedeutend sind – und somit auch für uns.
Für die Interaktion mit bestimmten Interessengruppen haben wir Richtlinien und Grundsätze festgelegt. Dabei steht stets das regelkonforme Handeln im Vordergrund. Beispielsweise haben wir interne Richtlinien und Überprüfungsprozesse für die Beziehung zu Patientenkreisen, für Interaktionen mit Anspruchsgruppen im Gesundheitswesen sowie für Geschäftspartnerschaften definiert.
Das Merck Sustainability Advisory Panel (MSAP), ein Rat von externen Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen, berät uns seit 2021 zum Thema Nachhaltigkeit. Es ermöglicht unserem Unternehmen, noch vielfältigere Stakeholder-Perspektiven einzunehmen, und unterstützt uns dabei, unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiterzuentwickeln. Weitere Informationen zum MSAP und seinen Mitgliedern beschreibt das Kapitel Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele.
Mit unseren Anspruchsgruppen kommunizieren wir regelmäßig über verschiedene Formate: Wir führen Stakeholder-Befragungen durch oder veranstalten themenspezifische Dialoge auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Zudem tauschen wir uns in Gesprächs- und Informationsforen oder im Zuge unserer Interessenvertretung (Advocacy) sowie unserer Verbandsarbeit aus. Einige Dialogbeispiele haben wir nachfolgend aufgelistet:
Personal
Mitarbeiterbefragungen
360-Grad-Feedback
Intranet „EVA“
Karrieremessen
Patientenorganisationen
Patient Advisory Boards (PAB) zur Einbindung von Patientenorganisationen in unsere klinische Forschung
Mitglied in diversen Initiativen zur Qualität und Effizienz klinischer Studien
Arbeitnehmervertretungen
Einbindung von lokalen Arbeitnehmervertretungen in Unternehmensentscheidungen
Wissenschaft
Merck Ethics Advisory Panel (MEAP); Digital Ethics Advisory Panel (DEAP); TU Darmstadt
- Merck Ethics Advisory Panel
- Digital Ethics Advisory Panel
- Erfolgreiche strategische Partnerschaft
- Kreislaufwirtschaft vorantreiben
Gemeinden
Gesprächs- und Informationsforen für die Anwohnerschaft an unseren Standorten
Gesundheitssysteme
Zusammenarbeit mit Gesundheitsbehörden und anderen Interessengruppen sowie Veranstaltungsreihen und Netzwerktreffen
- Stakeholder-Dialoge
- Zusammenarbeit mit Patientenorganisationen
- Intensiver Dialog mit Patientenkreisen und Patientenorganisationen
Verbände/Politik
Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen
Lieferfirmen
Lieferkettenbewertungen
Wissensaustausch
Aktionärskreise
Jahreshauptversammlung
Veranstaltungen für Investorengruppen
Behörden
Themenspezifische Zusammenarbeit
Weitere Informationen zu Stakeholder-Dialogen finden sich in den einzelnen Berichtskapiteln.
Gesprächs- und Informationsforen
An großen Standorten betreiben wir Gesprächs- und Informationsforen für die Anwohnerschaft. In Darmstadt informieren wir bei Rahmenplanungstreffen bereits seit 1994 jährlich Vertretende der Stadt, des Regierungspräsidiums sowie der Nachbarschaft und diskutieren mit ihnen über die Standortentwicklung.
Beteiligung an Initiativen
Wir kooperieren mit zahlreichen gesellschaftlich relevanten Organisationen, beispielsweise mit dem World Environment Center (WEC). Außerdem beteiligen wir uns an weiteren Initiativen, die unseren Anspruch an verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln teilen, beispielsweise Chemie3 und Responsible Care®.
Politische Interessenvertretung und Verbandsarbeit
Wir bringen uns aktiv in den politischen Prozess ein. Unsere Positionen und Sichtweisen legen wir sowohl im direkten Dialog mit der Politik als auch über unsere Verbandsarbeit dar. Wichtige nationale und internationale Branchenverbände, in denen wir Mitglied sind und auch Funktionen übernehmen, sind unter anderem:
- Bundesarbeitgeberverband Chemie e. V. (BAVC)
- Europäischer Pharmaverband (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations, EFPIA)
- Federation of Pharmaceutical Manufacturers & Associations (IFPMA)
- Verband der Chemischen Industrie e. V. (VCI)
- Verband der Europäischen Chemischen Industrie (Cefic)
- National Association of Manufacturers (NAM)
- United States Chamber of Commerce (USCC)
- Association of International Chemical Manufacturers (AICM)
Finanzielle Beiträge an die Politik
Der Schwerpunkt unserer Interaktionen mit Menschen in politischer Verantwortung liegt auf dem Dialog, dem Informationsaustausch sowie der offenen und transparenten Vermittlung unseres Wissens. In unseren Richtlinien ist festgelegt, dass Interaktionen oder Beiträge im Einklang mit den geltenden Gesetzen stehen müssen. Sie erfolgen weder mit der Absicht, jemanden in unzulässiger Weise zu beeinflussen, noch als Gegenleistung für eine Amtshandlung. Selbst wenn es nach lokalem Recht zulässig ist, leisten wir weder Spenden oder Sponsoring an politische Parteien und dazugehörige Organisationen noch an Menschen, die ein öffentliches Amt innehaben oder sich auf ein solches bewerben, noch bieten wir ihnen andere finanzielle Werte.
In den USA gibt es „Political Action Committees“ (PACs), über die Teile unserer Belegschaft Kandidierende und politische Organisationen durch Spenden unterstützen. Dabei handelt es sich nicht um Spenden unseres Unternehmens, sondern um Zuwendungen der Mitarbeitenden. Die gespendeten Beträge werden an die US-Wahlaufsichtsbehörde gemeldet und veröffentlicht.