TCFD-Offenlegung 2022
Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) hat das Ziel, einheitliche, vergleichbare und genaue Angaben zu klimabezogenen Finanzrisiken zu entwickeln. Unternehmen können diese Angaben nutzen, um Investoren, Kreditgebern und anderen Stakeholdern Informationen zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe sie klimabezogene Risiken und Chancen beurteilen und bewerten können. Die Empfehlungen der TCFD nutzen wir für unsere klimabezogene Berichterstattung zu Governance, Strategie und Risikomanagement sowie Kennzahlen. Die TCFD-Berichterstattung war nicht Teil der Prüfung der qualitativen und quantitativen Angaben in unserem Nachhaltigkeitsbericht 2022, die von einer unabhängigen Wirtschaftsprüfung durchgeführt wurde.
Die TCFD-Offenlegung basiert auf unseren Antworten im CDP Climate Change Questionnaire (Klimafragebogen) 2022 sowie auf einem qualitativen Klimaszenario, das wir dieses Jahr zum ersten Mal durchgeführt haben. In Zukunft wollen wir unsere quantitativen Angaben zu klimabezogenen Themen weiter ausbauen, während wir die TCFD-Empfehlungen zunehmend in unser Geschäft einbeziehen.
Governance
TCFD-Kernelemente |
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Erforderliche Informationen |
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Referenz CDP Klimafragebogen 2022 |
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Offenlegung der Governance des Unternehmens im Hinblick auf klimabedingte Risiken und Chancen. |
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A. Verantwortung des Vorstands für klimabedingte Risiken und Chancen |
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B. Die Rolle des Managements beim Bewerten und Bewältigen von klimabedingten Risiken und Chancen |
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Zugehörige Kapitel |
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Strategie
TCFD-Kernelemente |
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Erforderliche Informationen |
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Referenz CDP Klimafragebogen 2022 |
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Offenlegung derzeitiger und potenzieller künftiger Auswirkungen klimabedingter Risiken und Chancen auf die Geschäftstätigkeit sowie die strategische und finanzielle Planung des Unternehmens, sofern diese Informationen wesentlich sind. |
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A. Beschreibung klimabezogener Chancen und Risiken |
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B. Auswirkungen klimabezogener Risiken auf die Geschäftstätigkeit sowie strategische und finanzielle Planung des Unternehmens |
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C. Belastbarkeit der Strategie der Organisation |
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Zugehörige Kapitel |
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Risikomanagement
TCFD-Kernelemente |
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Erforderliche Informationen |
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Referenz CDP Klimafragebogen 2022 |
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Offenlegung, wie das Unternehmen klimabedingte Risiken identifiziert, bewertet und managt. |
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A. Die Prozesse des Unternehmens zum Ermitteln und Bewerten klimabedingter Risiken |
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B. Prozesse des Unternehmens zum Managen klimabedingter Risiken |
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C. Integration von Prozessen zur Ermittlung, Bewertung und zum Management klimabedingter Risiken in das allgemeine Risikomanagement des Unternehmens |
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Zugehörige Kapitel |
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Kennzahlen und Ziele
TCFD-Kernelemente |
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Erforderliche Informationen |
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Referenz CDP Klimafragebogen 2022 |
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Offenlegung der Kennzahlen und Ziele, mit denen relevante klimabedingte Risiken und Chancen bewertet und gemanagt werden, sofern diese Informationen wesentlich sind. |
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A. Kennzahlen, mit denen das Unternehmen klimabedingte Risiken und Chancen bewertet |
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B. Offenlegen von Scope 1, Scope 2 und Scope 3 Treibhausgas (THG)-Emissionen |
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C. Ziele, nach denen das Unternehmen klimabedingte Chancen und Risiken managt |
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Zugehörige Kapitel |
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Klimaschutz |
Klimabezogene Szenarien
2022 erarbeiteten wir Klimaszenarien nach den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosure (TCFD). Klimaszenarien ermöglichen es uns, klimabezogene Risiken und Chancen zu identifizieren, zu bewerten und zu managen, die sich uns in verschiedenen hypothetischen Zukunftsszenarien bieten könnten. Die Risiken und Chancen ermittelten wir in Zusammenarbeit mit den drei Unternehmensbereichen und den Bereichen Finanzen, Standortmanagement, Environment, Health and Safety und Group Corporate Sustainability. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden mit dem Merck Sustainability Board sowie den Unternehmensbereichen geteilt und können zukünftig bei relevanten Prozessen, Projekten und Entscheidungen berücksichtigt werden. Darüber hinaus planen wir, die Auswirkungen dieser klimabezogenen Risiken und Chancen auf unsere Unternehmensbereiche im Jahr 2023 zu quantifizieren, um ihre finanziellen Auswirkungen zu bewerten.
Wir schufen zwei qualitative Szenarien, bei denen keine Minderungsmaßnahmen berücksichtigt wurden. Dabei stellten wir uns die folgenden Fragen: Was sind die maßgeblichen Faktoren für Risiken und Chancen im jeweiligen Szenario? Welche Geschäftstätigkeiten sind entlang unserer Wertschöpfungskette am wichtigsten? Und welche Risiken und Chancen werden für unsere Wertschöpfungskette in den Jahren 2030 und 2050 am bedeutendsten sein? Für beide Szenarien stützen wir uns auf die von einem externen Beratungsunternehmen entwickelten Klimaauswirkungspfade, die die Übersetzung der Risikotypen in wesentliche Geschäftsauswirkungen beschreiben.
Analyse der physischen Risiken und Chancen (4 Grad Celsius Szenario)
Bei der Analyse der physischen Risiken und Chancen stehen verschiedene physische Gefahren im Mittelpunkt, die sich aus dem kontinuierlichen und erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen und einer Erderwärmung um 4 Grad Celsius ergeben können. In diesem Szenario dürfte die Verschärfung von physischen Risiken am stärksten sein. Die physischen Risiken worden auf Ebene der Länder entlang der Wertschöpfungskette und auf Ebene ausgewählter Produktionsstandorte analysiert. Zehn Produktionsstandorte wurden basierend auf ihren finanziellen Auswirkungen, den regulatorischen Anforderungen und der geografischen Verteilung ausgewählt.
Innerhalb unserer Wertschöpfungskette können physische Risiken wie Überschwemmungen, ein Anstieg des Meeresspiegels sowie tropische Stürme unseren eigenen Betrieb am stärksten betreffen. Selbst wenn Länder, in denen unsere Lieferanten ansässig sind, von klimabezogenen physischen Risiken gefährdet sind, ließen sich die Folgen für unser Unternehmen durch eine diversifizierte Lieferkette begrenzen. Auf der Chancenseite könnten wir durch unsere Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten, die mit den sich ändernden klimatischen Bedingungen zunehmen, profitieren.
Analyse von Übergangsrisiken und -chancen (1,5 Grad Celsius Szenario)
Klimabezogene Übergangsrisiken wurden auf allen Stufen der Wertschöpfungskette in Bezug auf Lieferanten, Kunden, den Transport und unseren eigenen Betrieb untersucht. Die Beurteilung erfolgte für die Unternehmensbereiche Life Science, Healthcare sowie Electronics und berücksichtigte regionale und produktspezifische Unterschiede. Dieses Szenario gibt das ehrgeizige Ziel des Pariser Abkommens wieder, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Lieferkette
Im angewandten Übergangsszenario könnten die schrittweise Abkehr von fossilen Brennstoffen und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien zu sinkenden Energiekosten führen. Diese sinkenden Energiekosten könnten entlang der Wertschöpfungskette zu Chancen durch niedrigere Preise für Transport und Verpackung sowie für Chemikalien und pharmazeutische Rohstoffe führen. Organische Chemikalien bilden jedoch eine Ausnahme, da ihre Herstellung große Mengen an Energie verbraucht und teilweise auf fossile Brennstoffe angewiesen ist. Diese Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen kann zu CO2-Kosten führen und damit indirekt die Beschaffungspreise beeinflussen. Gleichzeitig könnten die Nutzung erneuerbarer Energien und effizientere Produktionsprozesse in der chemischen Industrie die Auswirkungen steigender CO2-Kosten begrenzen.
Da die Nachfrage nach elektronischen Produkten aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung voraussichtlich steigen wird, könnten die Preise für Spezialausrüstungen in diesem Bereich steigen, was sich auf die Beschaffungskosten für unseren Unternehmensbereich Electronics auswirken könnte.
Produktionsprozess
Im Produktionsprozess haben die Stromkosten einen relevanten Kostenanteil. Da wir im Übergangsszenario mit sinkenden Stromkosten rechnen, könnte sich eine Chance bieten. In der Produktion nutzen wir außerdem Gas; es wird jedoch erwartet, dass die Preise relativ konstant bleiben. Das größte Risiko wird daher in steigenden Preisen für Treibhausgasemissionen gesehen, wenn der Gasverbrauch auf demselben Niveau bleibt.
In diesem Szenario werden die Preise für die Entsorgung von gefährlichen Abfälle nach 2030 erheblich ansteigen.
Nachfrage
Ein höheres Bruttoinlandsprodukt und eine wachsende Bevölkerung könnten die Nachfrage nach Lösungen und Produkten aus den Unternehmensbereichen Life Science und Healthcare begünstigen; dies würde breiteren Bevölkerungsschichten den Zugang zu medizinischen Lösungen, medizinischer Ausstattung und Arzneimitteln ermöglichen. Im Unternehmensbereich Electronics könnte die Nachfrage nach der gesamten Produktpalette weiter zulegen. Die wachsende Nachfrage nach Halbleitern und anderen Elektronikprodukten steht im Zusammenhang mit einem allgemein zunehmenden und branchenübergreifenden Trend zur Digitalisierung und Automatisierung. Halbleiter sind bereits heute der wichtigste Wachstumstreiber für den Unternehmensbereich Electronics. Darüber hinaus könnte sich das vom Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum angetriebene Wachstum im Immobilien- und Automobilsektor positiv auf die Geschäftseinheiten Display Solutions und Surface Solutions auswirken.