Zahlreiche weltweite Herausforderungen – wie der Klimawandel, Ressourcenknappheit und ungleiche Gesundheitschancen in verschiedenen Ländern – sind auch für unser Unternehmen entscheidend. Um sie zu bewältigen, suchen wir fortlaufend nach wissenschaftlichen und technologischen Lösungen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere Geschäftsmodelle widerstandsfähiger zu machen.
Unser Ansatz: nachhaltiger Fortschritt
Unser Anspruch ist es, Wissenschaft und Technologie zu nutzen, um Fortschritt für die Menschen zu erreichen. Für uns gehören nachhaltiges Unternehmertum und profitables Wachstum zusammen: Nur wenn wir einen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen, bleiben wir auch zukünftig wettbewerbsfähig. Mit unseren innovativen und hochwertigen Produkten wollen wir dazu beitragen, den weltweiten Herausforderungen zu begegnen. Gleichzeitig sichern sie unsere finanzielle Leistungsfähigkeit.
Verantwortungsvoll zu handeln ist in unserer Unternehmenskultur tief verankert. Dazu zählt etwa, dass wir die Interessen unserer Mitarbeiter, Kunden und Kapitalgeber sowie der Gesellschaft achten. Seit mehr als 350 Jahren ist unser Unternehmen von starken Werten geleitet: Unser Erfolg beruht auf Mut, Leistung, Verantwortung, Respekt, Integrität und Transparenz – alles Werte, die unser Verständnis nachhaltigen Unternehmertums untermauern.
Sicherheitsfragen und ethische Aspekte sind für uns genauso wichtig wie wirtschaftlicher Erfolg. Ethische, wirtschaftliche, umweltbezogene und soziale Risiken reduzieren wir weitestmöglich. Bei der Herstellung unserer Produkte streben wir an, die Umwelt möglichst wenig zu belasten. Eine sichere Produktion, hohe Umweltschutzstandards und ein strenges Qualitätsmanagement sind für uns selbstverständlich. Unser Unternehmen stärken wir, indem wir geeignetes Personal einstellen, fördern und motivieren. Wir wollen zudem ein Vorbild für ethisch korrektes Handeln sein.
Neue weltweite Trends und Herausforderungen beobachten wir aufmerksam. Um die Komplexität der erwarteten Veränderungen greifbar zu machen, nutzen wir beispielsweise die sogenannte Szenariotechnik. Dadurch lassen sich Aspekte strategischer Relevanz herauskristallisieren. Auch nehmen wir an Dialogen und Initiativen teil, beraten uns innerhalb unserer Branche und werten die Medienberichterstattung aus. So können wir nicht nur Risiken minimieren, sondern auch Chancen ergreifen, die sich für unser Geschäft ergeben.
Strategie weltweit umsetzen
Die schnell wachsenden Herausforderungen, die Gesellschaft und Umwelt betreffen, erfordern eine klare Zielsetzung für die kommenden Jahre. Wir integrierten deshalb Nachhaltigkeit als essenziellen Bestandteil in unserer Unternehmensstrategie und setzten uns drei strategische Nachhaltigkeitsziele.
Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, konzentrieren wir uns auf sieben Fokusfelder. Innerhalb dieser Fokusfelder verwirklichen wir heute und in Zukunft zahlreiche Initiativen und Projekte und messen unsere Fortschritte.
Fortschritte der Nachhaltigkeitsstrategie messen
Im Jahr 2021 legten wir verschiedene Kennzahlen fest, um die Fortschritte bezüglich unserer drei Nachhaltigkeitsziele zu erfassen und zu bewerten.
Ab dem Geschäftsjahr 2022 ergänzen wir den Merck Long-Term Incentive Plan (LTIP) um einen Nachhaltigkeitsfaktor. Die Hauptversammlung 2021 stimmte einem überarbeiteten Vergütungssystem für die Mitglieder der Geschäftsleitung zu. Für den Nachhaltigkeitsfaktor zieht das Unternehmen die drei in der Tabelle gekennzeichneten Kennzahlen heran. Details zur Berechnung dieses Nachhaltigkeitsfaktors finden sich im Vergütungsbericht.
Unsere Kernindikatoren
Ziel 1: Im Jahr 2030 erreichen wir durch nachhaltige Wissenschaft und Technologien Fortschritt für mehr als eine Milliarde Menschen.
Fokusfeld |
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Nachhaltigkeitskennzahl |
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Weitere Details |
Nachhaltige Innovationen und Technologien für unsere Kunden |
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◆ Anteil neu veröffentlichter Patentfamilien mit positiver Nachhaltigkeitswirkung |
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Beitrag unserer Technologien und Produkte zu Gesundheit und Lebensqualität |
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◆ Menschen, die mit unseren Healthcare-Produkten behandelt werden1 |
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Ziel 2: Bis 2030 verankern wir Nachhaltigkeit in allen unseren Wertschöpfungsketten.
Fokusfeld |
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Nachhaltigkeitskennzahl |
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Weitere Details |
Nachhaltigkeitskultur und Werte |
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◆ Anteil von Frauen in Führungspositionen |
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◆ Anteil der Mitarbeiter, die zu Nachhaltigkeit geschult sind |
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Wird ab 2022 berichtet |
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Nachhaltigkeit und Transparenz in der Lieferkette |
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◆ Anteil relevanter Lieferanten (in Bezug auf Anzahl und Beschaffungsvolumen), die von einer gültigen Nachhaltigkeitsbewertung abgedeckt sind1 |
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Gesellschaftliche Akzeptanz in allen Regionen sicherstellen |
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◆ Environment, Health and Safety (EHS) Incident Rate |
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◆ Verstöße gegen die "Global Social and Labor Standards Policy" |
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◆ Lost Time Injury Rate (LTIR) |
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Ziel 3: Bis 2040 werden wir klimaneutral und reduzieren unseren Ressourcenverbrauch.
Fokusfeld |
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Nachhaltigkeitskennzahl |
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Weitere Details |
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Klimawandel und Emissionen |
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◆ Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2)1 |
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◆ Indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 3) |
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◆ Anteil des eingekauften Stroms aus erneuerbaren Quellen |
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Wasser- und Ressourcennutzung |
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◆ Waste Score (Abfallmanagement-Kennzahl) |
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◆ Water Intensity Score (Wassermanagement-Kennzahl) |
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◆ Abwasserqualität |
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Wird ab 2022 berichtet |
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Um die Nachhaltigkeit unserer Produkte, Technologien und Geschäftstätigkeiten bewerten zu können, haben wir die Methode „Sustainable Business Value“ (SBV) entwickelt. Mit ihr bewerten wir sowohl positive als auch negative Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Gesellschaft – und zwar entlang der kompletten Wertschöpfungskette. Das Ergebnis ist ein monetärer Wertbeitrag, den beispielsweise ein Produkt für die Gesellschaft hat. Neben ESG-Parametern (Environmental, Social, Governance) beziehen wir auch ökonomische und ethische Aspekte sowie Digitalisierung und Produktnutzen ein. Die Daten helfen uns, unsere Geschäfte nachhaltig und zukunftsfähig auszurichten. Ende 2021 führten wir eine Computer-App ein, um diese Methodik der „Sustainability Impact Valuation“ im Unternehmen weiter zu verankern. Mit ihr können Mitarbeiter in einem strukturierten Prozess den nachhaltigen Wertbeitrag ihres Produkts oder Projekts beurteilen.
Unsere operativen Nachhaltigkeitsziele
Unsere drei strategischen Ziele verdeutlichen unseren langfristigen Nachhaltigkeitsanspruch. Um sie zu erreichen, haben wir außerdem operative Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Diese sind konkreter, können kurzfristiger angelegt sein und orientieren sich an der laufenden Geschäftstätigkeit.
Rollen und Verantwortlichkeiten
Unsere Geschäftsleitung ist konzernübergreifend für unsere Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich. Sie hat unsere drei strategischen Ziele verabschiedet (siehe oben).
Zuständig für die Erarbeitung und Ausgestaltung der Nachhaltigkeitsstrategie ist die Einheit „Group Corporate Sustainability“. Diese informiert die Geschäftsleitung regelmäßig über Fortschritte und Handlungsbedarf. Sie ist Teil der neu geschaffenen Konzernfunktion „Corporate Sustainability, Quality and Trade Compliance“, die an die Vorsitzende der Geschäftsleitung berichtet. Damit liegt die übergeordnete Verantwortung auf Geschäftsleitungsebene für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance kurz ESG) ebenfalls bei der Vorsitzenden der Geschäftsleitung.
„Group Corporate Sustainability“ ist auch für das „Corporate Sustainability Council“ verantwortlich. Das Gremium setzt sich aus Vertretern unserer Unternehmensbereiche sowie wichtiger Konzernfunktionen wie Einkauf, Personal und Strategie zusammen. Council-Mitglieder aus verschiedenen Ländern bringen regionale Nachhaltigkeitsaspekte ein. Das „Corporate Sustainability Council“ steuert und kontrolliert die konzernweite Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie. Es gleicht sie mit den einzelnen Geschäftsstrategien ab, definiert Prioritäten und legt auch weltweit gültige Nachhaltigkeitsrichtlinien fest. Darüber hinaus empfiehlt es der Geschäftsleitung entsprechende Initiativen. Jedes Geschäftsleitungsmitglied ist im Rahmen seines Zuständigkeitsbereichs auch für Nachhaltigkeit verantwortlich.
Ferner stellt das „Corporate Sustainability Council“ sicher, dass die Initiativen der verschiedenen Unternehmensbereiche, Konzernfunktionen und Landesgesellschaften mit der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie übereinstimmen. 2021 tagte das „Corporate Sustainability Council“ viermal per Videokonferenz. Die Teilnehmenden befassten sich mit folgenden zentralen Themen: Implementierung der Nachhaltigkeitsstrategie in den Unternehmensbereichen, Kennzahlen zur Messung und Steuerung von Nachhaltigkeit im Unternehmen, Senken der Treibhausgasemissionen sowie Entwicklung der Anforderungen an die Berichterstattung.
Die vom „Corporate Sustainability Council“ beschlossenen Maßnahmen setzen sowohl unsere Fachverantwortlichen als auch unsere bereichsübergreifenden Projektteams um. Um unsere operativen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, sind je nach Ausrichtung entsprechende Teams, Funktionen und Geschäftseinheiten verantwortlich. Diejenigen, die für die Implementierung zuständig sind, tauschen sich in einem übergreifenden Gremium aus und stimmen die Maßnahmen ab. Sie identifizieren Synergien zwischen den Projekten und schneiden die Ausrichtung auf unsere Nachhaltigkeitsziele zu.
Im November 2021 gründeten wir einen externen Expertenrat für Nachhaltigkeit. Das Merck Sustainability Advisory Panel (MSAP) besteht aus sechs unabhängigen internationalen Fachleuten für nachhaltigkeitsbezogene Themen. Diese beraten das Unternehmen zu ausgewählten Fragen und beurteilen dessen Nachhaltigkeitsleistung sowie geplante Aktivitäten. Darüber hinaus bringen sie ihr Wissen über jene gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen und Entwicklungen ein, die strategische Relevanz für unsere Geschäfte haben könnten. Der Vorsitz dieses Panels liegt beim Leiter der Einheit „Group Corporate Sustainability“.