Viele unserer chemischen Produkte weisen gefährliche Eigenschaften auf. Wir sind daher bestrebt, die von ihnen ausgehenden potenziellen Risiken für Gesundheit und Umwelt zu minimieren. Wir wollen kontinuierlich die Sicherheit unserer Produkte verbessern und die Umweltauswirkungen unserer Geschäftstätigkeit reduzieren: Dazu nutzen wir innovative Lösungen und digitale Kommunikationsmittel.
Unser Ansatz für sichere chemische Produkte
Produktsicherheit hat für uns höchste Priorität. Schon bei der Produkteinführung untersuchen wir mögliche negative Auswirkungen chemischer Stoffe. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette unserer Produkte – von den Rohstoffen über die Herstellung bis hin zur Vermarktung – klären wir über die gefährlichen Eigenschaften auf und stellen Informationen bereit, wie mit ihnen umzugehen ist. Das ermöglicht, unsere Produkte gemäß den gesetzlichen Anforderungen sicher zu handhaben und zu verwenden. Wir veröffentlichen diese Informationen hauptsächlich über digitale Kanäle. In einigen Ländern sind noch immer Sicherheitsdatenblätter in Papierform üblich. Bei Bedarf können sie beim Kundendienst zusätzlich angefordert werden.
Wir unterstützen die Umsetzung des „European Green Deal“ und bereiten uns darauf vor, die entsprechenden Aspekte bezüglich der Nachhaltigkeit von Chemikalien in unsere Geschäftsstrategien zu integrieren. Derzeit prüfen wir ausgewählte Konzepte zur Nachhaltigkeitsbewertung von Portfolios: Mit ihnen wollen wir messen, inwieweit wir bestehende und anstehende externe wie interne Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Mithilfe dieser Konzepte werden wir die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte noch besser verstehen, bewerten und transparenter gestalten können.
Rollen und Verantwortlichkeiten
Die Umsetzung der Produktsicherheitsstrategie in den jeweiligen Unternehmensbereichen Life Science, Healthcare und Electronics stellen wir durch eigene organisatorische Strukturen sicher. Diese berücksichtigen die jeweiligen geschäftlichen Anforderungen und Kundenbedürfnisse. Dieser Ansatz umfasst die Registrierung von Chemikalien, die Einstufung von Gefahrstoffen sowie die Beschreibung von Risiken mittels Sicherheitsdatenblättern, Produktetiketten und digitaler Kommunikationswege.
Unsere Konzernstandards schaffen den Rahmen, in dem unsere Unternehmensbereiche effektive betriebliche Prozesse für Produktsicherheit, Gefahrenkommunikation und die Einhaltung von Chemikalienvorschriften einrichten. Unser „Group Chemicals Regulations Council“ beobachtet maßgebliche regulatorische Entwicklungen.
Dieser Ansatz gilt auch für innovative Entwicklungsfelder wie Nanomaterialien, die wir im Sinne des Vorsorgeprinzips mit größter Sorgfalt einsetzen. Darüber hinaus regelt unsere konzernweit gültige „Policy for Use and Handling of Nanomaterials“ den Umgang mit solchen Materialien.
Gesetzliche Anforderungen und interne Leitlinien
Unsere internen Richtlinien legen die Rollen und Zuständigkeiten sowie grundlegende Prozesse fest, die zur Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften erforderlich sind. Wir haben uns außerdem Selbstverpflichtungen der chemischen Industrie angeschlossen, etwa der „Responsible Care® Global Charter“.
Die gesetzlichen Anforderungen, die für die Einhaltung von Chemikalienvorschriften relevant sind, beziehen sich hauptsächlich auf die Gefahrenkommunikation sowie auf lokale und regionale Aktivitäten zur Registrierung von Chemikalien. Weltweit nehmen diese Anforderungen zu, wobei immer mehr Länder ihre lokalen Vorschriften an bestehende Regelwerke wie REACH anpassen. Wir sind gut aufgestellt, um solche Vorschriften in wichtigen Märkten wie China, Indien, Japan, Korea und Taiwan zu erfüllen. Für die Gefahrenkommunikation nutzen wir das global harmonisierte System zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS). So können wir unsere internen Prozesse optimieren und unseren Kunden einheitliche, harmonisierte und qualitativ hochwertige Informationen zur Verfügung stellen.
Unser weltweites Netzwerk von Experten aller drei Unternehmensbereiche beobachtet fortlaufend, wie sich gesetzliche Anforderungen und wissenschaftliche Entwicklungen verändern. Damit sind wir neuesten Trends und Best Practices stets einen Schritt voraus.
Im Jahr 2021 gab es keine Ereignisse bezüglich der Konformität mit Regularien, die sich auf mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Sicherheit sowie auf die Kennzeichnung unserer chemischen Produkte bezogen haben.
Sicherheitsanalyse in der Produkteinführung
Die Prinzipien Sicherheit und Nachhaltigkeit ganz bewusst zu beachten, bedeutet, dass Produktsicherheit bereits bei der Entwicklung beginnt. Schon früh im Produkteinführungsprozess analysieren wir deshalb Innovationen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt. Im Einklang mit den maßgeblichen Vorschriften beurteilen wir außerdem die Gefahren, mit denen unsere bestehenden und neuen Produkte behaftet sind. Wir erstellen entsprechende Informationen zur Produktsicherheit.
Informationen zur Produktsicherheit
Bei der Sicherheit chemischer Produkte geht es darum, die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen – und zwar vor negativen Auswirkungen, die sich aus der Verwendung chemischer Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus ergeben. Hierfür stellen wir unseren Kunden und der Öffentlichkeit alle maßgeblichen Informationen zur Verfügung. Damit sensibilisieren wir sie für die Gefahren und schaffen größeres Verständnis dafür, wie Risiken eingedämmt und die Produkte sicher verwendet werden können.
Die maßgeblichen Informationen über Gefahrenprofile beschaffen wir uns mithilfe digitaler Anwendungen, die den Industriestandards entsprechen. Diese enthalten alle verfügbaren Informationen zu den von uns verwendeten Stoffen. Wir gleichen die Daten mit lokalen und regionalen Vorschriften ab und bestimmen die jeweilige Gefahreinstufung. Diese Informationen veröffentlichen wir digital in mehrsprachigen, länderspezifischen Sicherheitsdatenblättern sowie auf den Etiketten der Produkte. Die Datenblätter werden elektronisch gepflegt und entweder bei relevanten Änderungen oder während unseres intern festgelegten dreijährigen Prüfzyklus aktualisiert. Die meisten Prozesse für die Gefahrenkommunikation sind automatisiert und standardisiert.
Gibt es zu einem Produkt nur wenige Informationen, untersuchen wir, ob es möglich ist, alternative prädiktive Methoden ohne Tierversuche anzuwenden – zum Beispiel „Read-across“ und „(Q)SAR“. Bei Produkten von Drittanbietern erwarten wir von unseren Lieferanten eine solide Produktsicherheitsdokumentation; diese lassen wir in unsere Prozesse einfließen oder geben sie unmittelbar an unsere Kunden weiter.
Kunden effizient informieren
Wir verwenden die neuesten digitalen Tools, prüfen fortwährend innovative Technologien zur Produktevaluierung und halten unsere Kunden darüber auf dem Laufenden.
Mit der speziellen mobilen App „My M Safety“ (Android und iOS) können unsere Kunden des Unternehmensbereichs Life Science und alle interessierten Stakeholder auf Produktsicherheitsinformationen zugreifen – in ihrer jeweiligen Landessprache und gemäß den länderspezifischen Vorschriften. Kunden können die Informationen abrufen, indem sie den Barcode auf dem Produktetikett scannen oder die Materialnummer, Produktbezeichnung oder CAS-Nummer eingeben.
Mit unserem Webtool ScIDeEx™ kann jeder überprüfen, ob er eine bestimmte Chemikalie unter den eigenen Verwendungsbedingungen im Rahmen des entsprechenden EU REACH-Expositionsszenarios sicher verwenden kann. In ScIDeEx™ wurde das Modell ECETOC TRA 3 vollständig implementiert; damit lässt sich eine Expositionsbeurteilung beim Menschen im industriellen und gewerblichen Umfeld vornehmen.